Zu diesem Ergebnis kommt der Znetralverband von Haus und Grund, nachdem das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (iw consult) untersuhct hat, mit welchen Nebenkosten Hauseigentümer und Mieter in den 100 größten Städten Deutschlands im Durchschnitt belastet werden.

Das ist angesichts der verbrieften Zahlen für die überhöhten Kosten z.B. für die Abfallentsorgung der letzten 10 Jahre, die von Politik und Verwaltung offensichtlich ungeprüft als unwahr bezeichnet wurden, nicht überraschend.

Grundlage der umfangreichen Untersuchung war ein 4-Personen-Haushalt, der in einem zweigeschossigen, freistehenden Haus wohnt, das auf einem 200 qm großen und 10 Meter breiten Grundstück steht.

Weitere Untersuchungen, beispielsweise für einen 4-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus könnten folgen, sind jedoch ungleich aufwändiger, wie die iw-consult auf Nachfrage der BürgerZeitung erklärte.

Hauptkostenquellen für die Nebenkosten sind die kommunalen Grundbesitzabgaben für Abfallentsorgung, Abwasserkosten und die Grundsteuer B.

Unter Anwendung anerkannt mathematisch-statistischer Methoden hat die iw-consult Daten aus den Jahren 2016 (Abfall), 2017 (Abwasser) und 2018 (Grundsteuer B) ermittelt und eine Indexbildung vorgenommen.

Daraus ergibt sich ein Ranking, bei dem die Stadt Mönchengladbach auf dem drittletzten Platz (98) landet.

Bundesweit liegt Regensburg auf Rang 1 und Ratingen als „beste“ Stadt in NRW auf Rang 5.

Düsseldorf belegt beispielsweise Rang 28, Köln Rang 49, Krefeld Rang 76 und Duisburg Rang 90.

Bei den Abwasserkosten zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier belegt Mönchengladbach mit jährlichen Kosten in Höhe von 837 EURO Rang 98, während den Ludwigsburgern (Rang 1) nur 31% der Mönchengladbacher Kosten abverlangt werden.

Bemerkenswert ist, dass die Düsseldorfer „Musterfamilie“ (Rang 14) als günstigste NRW-Stadt nur 55% weniger Abwasserkosten zahlt, als die analoge Familie in Mönchengladbach.

Die Musterfamilie in Flensburg zahlt jährlich nur 128 EURO für die Abfallentsorgung und liegt damit auf Rang 1. Solingen (Rang 6) liegt mit 157 EURO nur geringfügig darüber.

Die Krefelder zahlen mit durchschnittlich 265 EURO nur zwei Drittel der Kosten, die in Mönchengladbach (Rang 92) verlangt werden.

Leverkusen bildet mit 679 EURO pro Jahr das Schlusslicht unter den 100 größten Städten in Deutschland.

Zu den Abfallentsorgungsgebühren weist iw-consult auf die unterschiedlichsten Servicegrade, Abholrhythmen und die diversen „Mindestvolumen pro Person“ hin. Insofern habe es sich ungleich schwieriger gestaltet, bei diesem Nebenkostenparameter eine Vergleichbarkeit herzustellen.

Bei der Grundsteuer B liegt Mönchengladbach (Rang 77) bei dieser Erhebung der 100 größten deutschen Städte mit 525 EURO geringfügig über dem NRW-Landesdurchschnitt; Neuss kam auf Rang 34.

Ratingen (Rang 3), Paderborn (Rang 11) und Düsseldorf (Rang 14 mit 373 EURO) waren 2018 – auf die Grundsteuer B bezogen – die günstigsten Städte in NRW.

Wie sich das nach dem „Bund-Länder-Kompromiss“ zur Ausgestaltung der Grundsteuer B in den nächsten Jahren entwickeln wird, ist unsicher, weil dann in den Basisdaten Parameter einfließen könnten, die zu großen objektbezogenen Differenzen führen.

Unberechenbar ist der Faktor „Kommune“.

Wie schon bislang werden diese über einen von den Stadträten zu beschließenden Faktor maßgeblichen Einfluss auf die Grundsteuern nehmen und damit eine objektive Vergleichbarkeit umso schwieriger machen wird.

Sollten die Nebenkosten bei der Entscheidung für eine Ansiedlung beispielsweise einer 4-köpfigen Familie eine gewichtige Rolle spielen, dann könnten die Gesamtbelastungen (in EURO) ausschlaggebend sein.

Der Unterschied bei den Nebenkosten zwischen Mönchengladbach (Rang 98) und Düsseldorf (Rang 28) liegt bei 38% zugunsten von Düsseldorf.

Realistisch betrachtet dürften andere Entscheidungsgründe für eine Umsiedlung beispielsweise von Düsseldorf nach Mönchengladbach prioritär sein.

Dennoch rückt der Vergleich von Haus und Grund und der iw-consult die Situation in den 100 größten Städten in ein objektiveres Licht und sollte die betreffenden Kommunen veranlassen, die Grundbesitzabgaben transparenter und rechtskonformer zu gestalten.

Teile dieses Beitrages durften der BürgerZeitung Mönchengladbach entnommen werden.